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Die ultimative Gurtzeug-Antenne für Drachenflieger
Welche Antennenarten funktionieren und welche nicht?
Antennen, die definitiv nicht funktionieren
Einbauanweisung für V-Antenne in Drachengurtzeuge
Warum das Ganze?
Mögliche Probleme mit der V-Antenne
Alternative Bauformen der V-Antenne
Antennenvarianten für Gleitschirmpiloten
Antennenlösungen fürs UL
Die Groundplane-Antenne zum Nachbauen
Selbstbauanleitung für die Gurtzeug V-Antenne
Bezug der fertigen Gurtzeugantenne
 

Die ultimative Gurtzeug – Antenne für Drachenflieger
 

  • Optimale Reichweite: mindestens 3-fach besser als jede Gummiwurst. Das zahlt sich gerade dann massiv aus, wenn keine hindernisfreie Funkverbindung möglich ist.
  • Passt in Drachengurtzeuge mit und ohne Schiebeschlitten
  • Nicht sichtbar anzubringen: 2 Drähte mit 45° bis 90°
    Ein Draht im Rückenteil und den anderen stehend entlang des Verstellseiles oder des Hauptgurtes.
  • Individuell ausgemessen: ausgezeichnete Stehwelle ohne Verkürzungsspulen kleiner 1 zu 1,2. Deshalb reicht mit dieser Antenne die kleine Leistungsstufe, wo früher die hohe Leistung nicht reichte.
  • Versionen für Amateurfunk 2m (48.5cm lang), 70cm (16.8 cm lang), Flugfunk (55.5cm lang) und LPDs (17cm lang)
  • Zuverlässig, robust, langlebig, einfachster Aufbau
  • Solider Aufbau mit hochwertigen Teilen: angepresster Stecker, biegetolerante, flexible Meßlitze, Knickschutz
  • Polarisationsrichtung stimmt: keine Aussetzer beim Kurbeln
  • Eigener Nachbau ist möglich
  • Günstig

     

Welche Antennenarten funktionieren und welche nicht?

Gesucht ist die optimale Antennenlösung fürs Drachen- und Gleitschirmfliegen. Es zeigt sich schnell, daß die Möglichkeiten da doch unterschiedlich sind. Ich habe in der Bibel der Amateurfunker, dem Rothammel nach geeigneten Antennen gesucht und gefunden. Ich habe alle erfolgversprechenden Antennen aufgebaut und nachgemessen. Dafür benutzt man ein Stehwellenmeßgerät, um die reflektierte Leistung zu messen. Dabei gilt: Eine gute Stehwelle ist noch nicht alles, aber ohne gute Stehwelle is alles nix! Im Laufe der Zeit habe ich die z.T. eigenwilligen Antennenkonstruktionen durchgemessen, die so herumfliegen. Die Besitzer haben oft ein fast mystisches Verhältnis zu ihren Antennen. So eine Antenne ist dann gut, wenn sie möglichst viel der elektrischen Leistung als Feld in die Luft abstrahlt und das noch in der richtigen Polarisationsebene, in unserem Fall der Vertikalen. Das schafft sie aber nur, wenn sie die richtige Form und Länge hat. Außerdem braucht sie einen zweiten Pol, der dieselben Forderungen erfüllen muß. Wegen der überschaubaren Abmessungen werden im Folgenden nur Lamda/Viertel-Stäbe verwendet. Es gibt zwar weitere angepaßte Längen, aber das bedeutet Spulen-wickeln und das ist nicht so nachbausicher. Bei der Berechnung der Wellenlänge muß man berücksichtigen, daß der Strom sich nur theoretisch mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Auf realen Drähten ist er immer etwas langsamer (grob 95%). Man bestätigt dann die ermittelten Längen durch fine-tuning: millimeterweise abschnippeln und nachmessen.  Glücklicherweise sind diese Maße nicht stark abhängig von Drahtstärke, Material und Isolation. Diese realen Lambda/Viertel-Längen sind wie folgt:

Amateurfunk 2m-Band 145MHz (48.5cm lang)
Amateurfunk 70cm (16.8 cm lang)
LPDs (17cm lang)
Flugfunk (55.5cm lang)

Antennenarten die nicht gut funktionieren:

  • Funkgerät in die Tasche stecken. Das funktioniert nicht gut, da nur die Antenne abgestimmt ist, nicht aber das Gerät als Gegenpol und das Ganze liegt, statt zu stehen.
  • Alle waagerechten Konstruktionen: Die Polarisationsebene stimmt nicht. Wir brauchen vertikale Polarisation. Also nie ein Funkgerät mit Antenne in die Brusttasche quer legen: Es wird nur abgehackt rüberkommen. Manche nehmen einen BNC Winkelstecker um das zu verbessern, was oft (zufällig!) besser geht als zu erwarten.
  • Das einfache Verlängern der Antennenleitung funktioniert äußerst schlecht. Hier fehlt das elektrische Gegengewicht. Abhilfe: Lötet man einen abgestimmten Draht an den Außenleiter des Antennenfußpunktes macht man wieder die V-Antenne draus und hat sehr gute Ergebnisse. Ob das dann die obigen einfachen Drähte definierter Länge sind, oder die originale ‚Gummiwurst‘ ist wurschd! – Das läßt sich beliebig zu guten Ergebnissen kombinieren.
  • Die Turmantenne: Sie funktioniert meist lausig, weil das elektrische Gegengewicht nicht die richtige Form und Länge hat. Die optimale Form wäre die der Groundplane: Ein Strahler nach oben und vier nach unten (mit etwa 135°). So eine Konstruktion nimmt sich recht sperrig aus und kommt nur beim UL-Trike in Frage. Einfach eine BNC-Buchse an die Turmspitze zu schrauben klappt nur in seltenen Ausnahmefällen. Solche Konstruktionen muß man individuell mit dem Stehwellenmessgerät durchmessen.
  • Die Montage am Kielende hat auch das Problem des undefinierten Gegenpols. Meist klappt’s deshalb nicht. Einmessen ist auf jeden Fall ratsam.
  • Alle Koaxantennen (=Sperrtopfantennen) sind für den Drachen- und Gleitschirmzwecke m.E. nicht optimal. Sie werden als Schlepp- oder Tumantenne angeboten und funktionieren nur theoretisch. Ich habe einige ausgemessen und auch eigene selbst gebastelt: Sie taugten alle nix, den sie brauchen dicke Rohre – ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Diese Antenne ist, meiner Ansicht nach, für den Nachbau ungeeignet, da die Abstimmung - selbst mit Meßgerät - schwierig ist. Auch mehrere gekaufte Exemplare waren weit schlechter, als im Beiblatt mit einer angeblichen Stehwelle von  besser als 1 zu 1,5 versprochen wird.
  • Der symmetrische Dipol, direkt an KOAX-Kabel: Einen Draht links, den anderen rechts. Das geht nicht, da man mit dem unsymetrischen Koax-Kabel nicht eine solch symmetrische Antenne speisen kann. Bringt man die Drähte 90° zueinander an, so erhält man die funktionierende V-Antenne. Andernfalls bräuchte man eine abgestimmte Umwegleitung, einen sogenannten BALUN.
  • Wegen der geringen Abmessungen eignen sich die LPD/70-cm-Band-Versionen auch für den Einbau in Gleitschirmgurtzeuge. Fürs Gleitschirmfliegen mit 2m oder Flugfunk sind andere Antennen geeigneter, als die hier beschriebenen V-Antenne.
     

Einbauanweisung zur V-Antenne in Drachengurtzeuge

Die V-Antenne eignet sich für die meisten Drachengurtzeuge – mit und ohne Schlitten. Es gibt drei verschiedene Varianten, die jeweils für ihr Frequenzband abgestimmt sind: Die Flugfunkantenne (Air-V) hat 55.5 cm Strahlerlänge, die 2m-Band-Antenne hat 48.5cm (2m-V) und die 70cm-Band-Version (70cm-V) ist mit 16,8 cm fast genauso lang wie die LPD-Version mit 17 cm (LPD-V).

Montage

Alle diese Antennen sind so am Gurtzeug anzubringen, daß die beiden Strahler einen Winkel von 45° bis 90° zueinander bilden und einer der Strahler nach oben zeigt. Beide Strahler müssen in betriebsbereiter Lage geradlinig gestreckt verlegt sein. Die Antenne soll nicht unnötig geknickt werden, insbesondere in der Gabelung: weder durch das Zusammenpacken des Gurtes noch z.B. durch einen Schiebeschlitten. Der schwarze Strahler ist aus flexibler Meßlitze und sehr langlebig, trotz Bewegung! Der dickere, weiße Innenstrahler ist nicht so biegetolerant und ist deshalb auf der starren Rückenplatte nach hinten zu spannen. Der schwarze flexible Strahler führt entweder an der Hauptaufhängung nach oben (Gurtzeuge ohne Schlitten), besser noch am starren Seil der Neigungsverstellung nach oben oder im Extremfall (Gurtzeuge mit Schlitten/Rolle und nur einem Seil) wird der schwarze Strahler sep arat vom Nacken mit Textilgummi schräg aufwärts zum Karabiner gespannt. Dafür kann es nötig werden, eine zusätzliche Öse in den Stoff einzupressen.

Der weiße Strahler wird im Gurtzeug auf der Rückenplatte geradlinig nach hinten verlegt und zweckmäßigerweise mit Heißkleber fixiert. Ragt der weiße Strahler über die starre Rückenplatte hinaus, so wird der überstehende Teil mit einem Textilgummi verklebt und der Gummi innen ins Fußteil genäht: Im Flug ist der innenliegende Strahler dadurch stets gestreckt.

Das Kabel mit dem Antennenstec ker wird dann von innen durch den Stoff in die Funktasche geführt. Dabei soll das Kabel fest verlegt und ggf. auch mit Heißkleber fixiert werden. Die Biegeradien sollten stets deutlich größer als 3 cm sein. Kein Teil der Antenne darf beim Flugbetrieb oder beim Zusammenpacken unnötig geknickt werden: Was sich nicht bewegt, kann auch nicht kaputt gehen. Man muß folgende Dinge bei der Anbringung vermeiden:

Es gilt: ‚DA SOLL NICHTS ZWISCHEN UNS SEIN“ – zumindest nichts Leitendes! Deshalb den liegenden Strahler nur oberhalb einer eventuellen Carbonrückenplatte anbringen und nicht auf der Unter-/Körperseite der Platte. Auch darf man den Strahler nicht in eines der Gurtzeugrohre hineinverlegen.

Beim Seedwings-Gurtzeug z.B. in der Mitte der Rückenplatte den weißen Strahler strecken und entlang des Verstellseiles den flexiblen schwarzen Strahler.

Bei Gurtzeugen mit seitlichen Rückenstange, ist es ebenfalls geschickt, den weißen (liegenden) Strahler längs in der Mitte anzuordnen (z.B. Woody Valley). Der waagerecht liegende Strahler soll also nicht direkt entlang der Rückenstangen gelegt werden.

Bei geteiltem oder fehlendem Verstellseil kann es sogar ratsam sein, den schwarzen (aufrechten) Strahler nicht seitlich an das Verstellseil, sondern allein mit einem Textilgummi mittig gegen den Karabiner zu führen. Der aufrechte Strahler ist dann eine ‚frei schwebende‘ Verbindung zwischen Schulterbereich und Karabiner. Solche Gurtzeuge sind z.B. die von Emil oder von Prodesign.

Die Strahler dürfen nicht in zu spitzem Winkel zueinander montiert werden. Es sollen optimal wirklich etwa 70° sein: Also ignoriert nicht meine Beschreibungen : Es hat doch tatsächlich Menschen gegeben, die daraus geschlossen haben, dass man die beiden Drähte irgendwie zusammenknuddeln könne. Bei solchen Montagemethoden funktioniert auch diese Antenne nicht.

Warum das Ganze?!

Die originalen Funkantennen sind ein Kompromiß, zugunsten kurzer, handlicher Gummistummel. Die Physik läßt sich mit der elektrischen Verkürzung  durch Spulen aber nicht überlisten. Diese ‚Gummiwürste‘ haben zwar den nötigen Fußpunktwiderstand von 50 Ohm, aber strahlen wegen der ‚elektrischen Verkürzung‘ trotzdem nicht optimal ab.

Da man beim Fliegen das Funkgerät nicht in der Hand hält, fehlt auch noch das elektrische Gegengewicht zur Antenne. Ohnehin ist es besser, statt des Körpers ein elektrisches Gegengewicht mit genau definierten Eigenschaften zu schaffen, eben einen zweiten - gleichartig - abgestimmten Antennenzweig. Erst dadurch geht die Energie tatsächlich als Feldstärke in die Luft. Für den Empfang gilt dieser Qualitätsschub übrigens in gleichem Maße. Nun mag man einwenden, daß die direkte Verbindung auch anders funktioniert hat. Das stimmt, solange ideale Bedingungen herrschen, insbesondere eine quasi-Sichtverbindung ohne Hindernisse. Sobald es aber Erschwernisse gibt, ist eine sauber abgestimmte Antenne extrem hilfreich, da die üblichen Funk-Leistungen von 2W bis 5W schon die Nutzung von Reflektionen erlaubt. Man kommt damit in der Praxis auch an Stellen, deren Sichtlinie versperrt ist. Man kann sich die Größenordnungen klar machen, wenn man bedenkt, daß mit den nur 10mW eines ungetune-ten LPDs auf einer hindernisfreien Sichtlinie 20-km gefunkt werden (normalerweise etwa 3km). Hat man also z.B. 2W oder 5W zur Verfügung und werden an einem Hindernis, wie einer Talflanke, nur ca 1/500 der Leistung reflektiert, so reicht das trotz Hindernis zu einer brauchbaren Verbindung, da in diesem Beispiel noch die ca 10mW eines LPDs ‚‘um die Ecke finden‘. Da alle Funkgeräte über eine automatische Verstärkungsanpassung verfügen, hört man diese Leistungsunterschiede nicht leicht heraus und entwickelt deshalb auch nicht gefühlsmäßig ein realistisches Gefühl für die Größenordnungen. Für den Empfang gilt Ähnliches.

Ein weiterer Aspekt beim Fliegen ist die Polarisationsrichtung: Ein Sender mit stehender Antenne braucht einen Empfänger mit ebenfalls stehender Antenne. Ein kurbelnder Pilot mit liegendem Funkgerät in der Tasche ist in dieser Beziehung etwas Furchtbares: Nicht nur die Polarisationsrichtung stimmt absolut nicht, er dreht sich auch noch alle 180° von 0% auf 100% relative Abstrahlung – eine senkrecht stehende Antenne hat dieses Problem nicht. Auch die V-Antenne hat zwar keine symmetrische Abstrahlung, aber sie hat in der Praxis selbst in ihrer schwächsten Richtung immer noch mehr Abstrahlung, als eine originale Gummiwurst.

Mögliche Probleme mit der V-Antenne:

Dadurch, daß die V-Antenne beim Senden mehr Hochfrequenzenergie abstrahlt, werden elektronische Geräte deutlich mehr gestört. Insbesondere Barographen und µ-controllergesteuerte Varios können plötzlich spinnen oder ganz abstürzen. Da hilft nur das Zurückschalten auf kleine Funkleistung oder Neuanschaffung eines besser HF-geschirmten Varios. Geräte mit ce-Zeichen dürfen da keine Probleme machen, aber grau ist alle Theorie und so ein Aufkleber geduldig...

Auf dieselbe Art kann das Helmset soviel HF-Energie einfangen, daß es den Mikrophonverstärker des Funkgerätes ‚zustopft‘. Das beseitigt man durch gute Abschirmung des Headsets und einen 1nF Keramikkondensator direkt parallel zum Helmmikro.

Natürlich kann jede Funkverbindung letztlich nur so gut sein, wie die Ausrüstung meines Gegenübers. Deshalb ist auch die Antenne am Rückholfahrzeug einen Blick wert: Es muß unbedingt eine Außenantenne am Auto montiert werden.

Die bessere Empfangsreichweite der V-Antenne erzeugt ein ‚Problem‘: Es tauchen ungewollte Stationen auf der Frequenz auf, die früher frei zu sein schien. Dagegen hilft nur die sorgfältige Wahl einer geeigneten (legalen!) Frequenz. Sonst hat man z.B. in Fiesch italienische Taxis im Ohr, sobald man überhöht hat.

Man sollte die originale Gummiantenne zum Fliegen einpacken, denn irgendwann hat man ja alles verpackt und die V-Antenne bleibt im Gurt.


Vorsicht: Macht die Antennenbuchse des Funkgerätes nur minimalste Anstalten sich beim Anstecken irgendwie zu bewegen: Sofort das Funkgerät aus dem Dienst nehmen, zerlegen und die Antennenbuchse absolut festziehen und dann neu verlöten.

Sollten die Funkergebnisse ungewohnt flau sein, so ist meist eine der Einzelzellen des Akkus gestorben. Meist hat sie einen satten Kurzschluß und ist durch nichts mehr zu bewegen, dauerhaft Ladung anzunehmen. Das passiert bei NiCd-Akkus meist weit vor dem Ende der möglichen Lebenszeit (500 Zyklen!!), weil es NiCd-Akkus extrem übel nehmen, wenn sie tiefentladen herumliegen oder lange (>3 Monate) nicht nachgeladen werden. Deshalb auch im Winter immer nachladen und darauf achten, daß das Funkgerät nicht aus Versehen eingeschaltet eingepackt wird. Nur komplette Sätze der Zellen austauschen, damit deren Kapazität nahezu gleich ist. Für Akku-Packs ist die Symmetrie also sehr wichtig, denn die erste Zelle die leer ist, wird von den anderen Zellen umgepolt geladen. Das schmeckt ihr gar nicht.

Alternative Bauformen der V-Antenne.

Manch ein Drachenpilot hat in seiner Rückenplatte eine BNC-Buchse für die Antenne einbauen lassen. (Beispiel: STK – Klafsky) Hier soll man seine Gummiantenne einfach einstecken. Das leuchtet den Meisten sofort ein: Diese Verlängerungsleitung kann doch nicht verkehrt sein. Doch leider ist es furchtbar schlecht. Es ist so schlecht, daß man ernsthaft mit dem Sterben der Endstufe rechnen darf. 

In meinem Gurtzeug ist die Platte aus Kohlefaser mit beidseitigen ALU-Stangen. Das Problem ist hier der unangepaßte Fußpunkt. Das kann man einfach ändern: Am Fußpunkt (Außenschirm!) wird ein zusätzlicher Draht mit exakt abgestimmter Länge angelötet und nach hinten auf der Oberseite der Rückenplatte in den Fußteil gespannt. Wichtig ist es, daß dieser Draht im Flug geradlinig gespannt ist. Ich habe den Draht mit einem Textilgummi verlängert und den im Fußteil festgenäht: Die Konstruktion ist absolut wartungsfrei über viele Jahre. Man wird vorzugsweise flexible Litze verwenden. Die Lötstelle und die Leitungen werden mit Heißkleber solide im Gurtzeug fixiert. Den BNC-Stecker fürs Funkgerät preßt man ans RG58-Koaxkabel. Die BNC-Schraubversionen sind weniger geeignet.  Funktechnisch ist diese Montageart nichts anderes, als die oben beschriebene V-Antenne. Die Qualität der Antennenkonstruktion ist sehr gut. Der Nachteil dabei ist, daß man die Gummiantenne eventuell einfach vergißt oder sie beim Aufnehmen des Drachens abbrechen kann. Deshalb kann man die Antenne einfach selbst bauen mit denselben Strahlerlängen, wie oben beschrieben. Natürlich funktioniert so eine Selbstbau-Antenne alternativ auch direkt auf dem Funkgerät.

Antennenvarianten für den Gleitschirmpiloten.

Ein Funkgerät einfach mit aufgesetzter Original-Antenne in die Rückentasche zu stecken bedeutet, daß die Antenne nicht korrekt angepaßt ist. Wir müssen definierte Verhältnisse schaffen um optimale Reichweite zu erzielen.

Für den Gleitschirmeinsatz ist es deutlich schwieriger, eine geeignete Antennenbauart zu finden, als im Drachenbereich: Alles ist variabel. Etwas an den Schirm oder die Leinen zu bammeln verbietet sich von selbst. In der Rückentasche und an den Protektoren im Gurtzeug ist Platz für ein paar eingenähte Drähte, allerdings ist alles vergleichsweise kurz und krumm. Trotzdem müssen wir letztlich genau dort etwas einbauen. Die vielfach angebotenen Schleppantennen steigern nur die Anzahl der herumschlappernden Leinen und nerven einfach. Ganz abgesehen davon sind sie nicht besonders gut: Einfache Drähte bieten nicht das nötige elektrische Gegengewicht und die ebenfalls angebotenen Koax- oder Sperrtopfantennen schaffen auch keine überzeugenden Werte mit einer Stehwelle schlechter als 1:2,0. Für den 2m-Bereich sind Sperrtopfantennen mit knapp einem Meter Gesamtlänge auch nicht mehr passend.

Die V-Antenne fürs 2m-Band, mit zwei gestreckten Drähten von 48,5 cm unter ca 90°, paßt nicht sinnvoll in ein Gleitschirmgurtzeug. Das wäre die Variante fürs 2-Meter Amateurfunkband bei 145MHz. Die Antenne kleiner zu machen geht mit einem Trick: Man baut nicht ein Y aus zwei Drähten, sondern verwendet zwei Gummiantennen im selben Winkel, die ja wesentlich kleiner sind. Dieses ‚V‘ baut man ins Gurtzeug ein. Nachteil dieser Variante ist, daß man Metallteile scheuerfest einbauen muß und der Pilot trotz allem den Funkwellen teilweise im Wege hockt. Für Flugfunk gilt dasselbe Verfahren. Für das 70 cm - Band und die LPDs sind die Bedingungen etwas anders, da man dort nur zweimal 17cm unterbringen muß. Diese werden V-förmig im Rückenteil des Gurtzeuges fixiert, was wesentlich einfacher gelingt.

Antennenlösung fürs UL

Am UL sollte man eine externe Antenne anbringen. Das antiquierte AM-Übertragungsverfahren des bisherigen Flugfunks macht eine gut angepasste Antenne besonders nötig. Dabei gilt wie immer: Die Antenne braucht ein elektrisches Gegengewicht an ihrem Fußpunkt. Bei einem Stangengewirr, wie es so ein UL darstellt, gibt es da kaum universelle Rezepte. Deshalb ist anzuraten, jede Antenne nach Montage mit einem Stehwellenmeßgerät zu kontrollieren. Die oben als V-Antenne beschriebene Antenne funktioniert auch in der folgenden exotischen Montageart sehr gut: Vom Trapezkopf legt man den einen Strahler an einem Steuerbügel abwärts und den anderen diagonal nach außen ins Untersegel, sodass die beiden etwa 90° zueinander haben.

Hat man den Turm frei (Rettungsschirm), so dürfte die Groundplane Antenne die geeignetste sein. Die Antenne lässt sich durch die umgebenden Stangen und Drahtseile nicht besonders beeindrucken, weshalb eine sauber aufgebaute Groundplane-Antenne nicht weiter eingemessen zu werden braucht. Die Groundplane braucht leider ordentlich Volumen, ist aber zuverlässig nachbaubar: Drei Lamda/4-Strahler (55,5cm) mit 120° nach unten an den Kabelschirm und einen stehenden Lamda/4 Stab senkrecht am Mittelleiter nach oben. Ein einigermaßen versierter Bastler baut sich das gute Stück wie folgt selbst: Man dreht sich einen Kunststoffzylinder der einseitig oben zB in eine PG-Verschraubung passt. Dann bohrt man ein durchgehendes senkrechtes Loch für den Mittelstrahler. unten darf der Aussendurchmesser ruhig dicker sein, da der untere Teil des Zylinders den Down-Strahlern Halt geben muss. Von unten bohrt man das Mittelloch auf ca 10mm für das Kabel mit angelöteten Dawn-Strahlern auf. Für die Strahler sucht man lötbaren Draht, der nicht leicht verbiegt, also möglichst federt. Das kann zur unangenehmsten Sucherei werden. Hobbymärkte und Modellbauer haben sowas. Man kann auch dünne Messingröhrchen zu verwenden. Die Stärke ist nicht wichtig, aber 2mm Draht sind nicht schlecht. Alle vier Strahler werden auf 55,5 cm geschnitten. Nun feilen wir drei Kerben unten in den Trägerzylinder, damit alle drei Strahler mit ca 120° nach unten stehen. Diese drei Strahler werden ringförmig an den Außenschirm des 50-Ohm Koaxkabel (RG58) angelötet. Ich lege dazu einen Silberdrahtring um das abisolierte Koaxkabel. Diesen Ring verlöte ich vorsichtig 360° mit dem Schirm, damit er mir nicht zerfleddert. Der Mittelstrahler wird nun mit dem abisolierten Mittelleiter verlötet. Dieser lapprige Aufbau wird nun von unten in den Kunsstoffzylinder durch die Mittelbohrung gesteckt, der dem Ganzen nun Halt geben wird. Hat das Ganze die beschriebene Anordnung, so wird man die Antenne nach unten einspannen und füllt das Unterteil mit Epoxy oder Heißkleber. An das andere Ende des Koaxkabels wird ein BNC-Stecker mit Knickschutz gepresst.
Grobe Kontrolle:
Natürlich leitet nun der Innenleiter nicht zum Außenleiter. Der Außenleiter leitet zu allen drei Down-Strahlern gemeinsam. Der Mittelstrahler leitet einzig zum Mittelleiter. Die (Kunststoff-) PG-Verschraubung kann man nun mit einem einfachen Winkelblech seitlich an den Turm schrauben, so dass der Mittelstrahler über den Turm nach oben zeigt. Beim Verlegen der Koax-Kabels auf große Biegeradien achten, besonders beim Übergang vom Flügel zur Gondel.

Selbstbauanleitung für die Gurtzeug-V-Antenne:

Die V-Antenne ist als Inverted-Vee in der Literatur beschrieben. Man sollte mit dem Handling von RG58 Koax-Kabel vertraut sein. Dazu sollte man auch in der Lage sein, BNC-Stecker anzupressen. Wenn man dann noch ein Stehwellenmeßgerät besitzt, so kann man das Ganze danach auch noch überprüfen. Der Aufbau ist an sich denkbar einfach: das BNC-Kabel wird auf der angegebenen Länge vom Schirmgeflecht befreit. Die weiße Innenisolierung bleibt am Innenleiter. Dadurch entsteht also der erste Strahler, nämlich der Innenleiter. Ein ca 5mm langes Reststück des Schirms wird am Kabel zusammengedreht und vorsichtig verzinnt. Nun wird der zweite Strahler mit exakt derselben Länge am Schirmgeflecht angelötet: Man nimmt dazu am Besten hochflexible Meßlitze. Der Vorteil ist, daß diese Litze fast nicht kaputtzukriegen ist. Die Isolierung an der Litze bleibt ebenfalls dran. Wichtig sind die Längen der beiden Strahler:

Die Flugfunkversion (Air-V) hat 55.5 cm Strahlerlänge, die 2m-Band-Version (und FREENET) hat 48.5cm (2m-V) und die 70cm-Band-Version (70cm-V) ist mit 16,8 cm fast genauso lang wie die LPD-Version mit 17 cm (LPD-V). Diese Längen stellen exakt Lamda/4 da. Dabei ist berücksichtigt, daß die Ausbreitungsgeschwindigkeit auf realem Kabel nur ca. 95% der Lichtgeschwindigkeit beträgt: Der sogenannte Verkürzungsfaktor ist hier berücksichtigt.

Überhaupt ist die eigentliche Kunst beim Nachbau, eine möglichst robuste Ausführung der Montagearbeiten hinzukriegen. Man muß mit Liebe zum Detail alle Knickmöglichkeiten entschärfen. Das gilt insbesondere für die Gabelung: dort darf sich das Schirmgeflecht, welches ja zum Anlöten des zweiten Strahlers dient, nie ernsthaft bewegen, da es sehr schnell verspröden und brechen würde.

 

 

Nun wird die Gabelung auf knapp 90 Winkelgrade sorgfältig zueinander fixiert. Ich benutze dazu einen Schrumpfschlauch mit einem reingeschnippelten Seitenausgang, durch den ich den zweiten Strahler fädele. Man kann das auch mit T-Stücken aus dem Aquarienbedarf machen. Dann kommt auch noch großzügig Heißkleber in die Gabelung, damit alles zueinander starr bleibt. Das Ganze umwickele ich mit Schweißband, wie es Elektriker verwenden. Das hat den Vorteil, daß sich die verschiedenen Lagen untrennbar miteinander verschweißen.

Auch der Innenleiter des RG58-Kabels ist nicht besonders tolerant gegen knicken und verspröden. Deshalb wird er im Gurtzeug so verlegt, daß er unbewegt bleibt. Das bedeutet im Drachengurt, daß er am Rückenteil gerade nach hinten zeigt, während der flexible zweite Strahler als senkrechter Strahler an das Verstellseil oder in die Hauptaufhängung wandert. Alles was sich fixieren läßt wird im Gurtzeug kompromißlos mit Heißkleber festgeklebt.

Die Drahtstärke ist nicht kritisch und es ist auch nicht nötig oder ratsam, die Isolierung von den beiden Strahlern zu entfernen.

Als BNC-Stecker sollte man die Version zum Anpressen verwenden und nicht solche mit Verschraubung für das Kabel und Lötverbindung am Mittelstift. Jeder Netzwerkbastler hat ja heute eine Zange zum Verpressen von BNC-Steckern. Eine zusätzliche Knickschutztülle ist obligatorisch. Ich benutze die Gelbe für Flugfunk und die Blaue für die 2m-Version.

Bezug der Gurtzeugantenne

V-Drachen-Gurtzeug-Antenne

Preis: 25.-Euro plus 2,50 Euro Versand

Frequenzband: 2m-Band, 70cm, LPD, oder Flugfunk bei Bestellung angeben
Die Antennen werden üblicherweise mit BNC-Stecker gemacht. Bei einigen Funkgeräten insbesondere den LPDs gibt es andere Stecker wie z.B. SMA: bitte angeben!  

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Frank Frankus           DG1GFA
Vorarlberger Weg 61
D-79111 FREIBURG

FAX     0761 445583
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Korrekturen, Anregungen und DX-Erlebnisse höre ich gern und werde sie einarbeiten, also bitte mailen...

 

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